Resistenzzüchtung

Bis zu den 1980er-Jahren standen vor allem Duft und Blüte einer Rose im Vordergrund der Züchtung. Eine Rose ohne Duft war „keine“ Rose und sie sollte von edler Schönheit sein. Ohne die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln war es jedoch kaum möglich, auch gesunde Rosen im Garten zu haben. Mitte der 80er-Jahre gingen die Rosenverkäufe zurück. Der Grund dafür war wohl das gestiegene ökologische Bewusstsein in der Bevölkerung. Man wollte sich gesund ernähren und in einer sauberen Umwelt leben. Die Rose, der das Image einer empfindlichen Diva anhaftete, die nur mit Hilfe von Spritzmitteln hochgepäppelt werden konnte, passte so gar nicht in dieses Bild.

Die Rosenzüchter reagierten darauf und machten die natürliche Resistenz zum höchsten Züchtungsziel.

Definition Resistenz: (in Bezug auf pilzliche Schaderreger an Rosen) Resistenz bezeichnet die Fähigkeit einer Pflanze, Befall und Besiedelung durch einen Schaderreger zu verhindern oder zu begrenzen. So beschreibt der Begriff im Grunde die Widerstandsfähigkeit einer Pflanze gegenüber Pflanzenkrankheiten. Das Gegenteil der Resistenz ist Anfälligkeit. Beeinflusst und verändert wird die Resistenz sowie die Anfälligkeit einer Pflanze durch genetische (innere) und äußere Einflüsse und sie stellen somit relative Größen oder Eigenschaften dar.

Für die erfolgreiche Besiedelung des Schaderregers auf der Pflanze sowie für die Abwehrmaßnahmen der Pflanze sind unterschiedlichste Erkennungsmechanismen erforderlich, die auf genetische Wechselwirkungen zurückzuführen sind (deren Erläuterung an dieser Stelle würde jedoch zu umfangreich werden). Hier setzt die Arbeit der Resistenzzüchtung an, deren Ziel es ist, die Pflanze so robust zu machen, dass sie sich selber gegen pilzliche Schaderreger verteidigen kann. Allerdings kann hier zumeist keine hundertprozentige Resistenz erreicht werden, sondern nur eine Verminderung der Anfälligkeit oder besser gesagt eine höchstmögliche Widerstandsfähigkeit.

NOACK ROSEN hat sich von Anfang an (Ende der 60er-Jahre) auf die Züchtung robuster Gartenrosen konzentriert. Immer auf der Suche nach der pflegeleichten Rose, wurden und werden die Selektionsfelder grundsätzlich nicht mit pilzabtötenden Pflanzenschutzmitteln behandelt. Der Durchbruch gelang 1988 mit der Einführung der Sorte Heidetraum®, mit der ein neuer Standard in puncto Blattgesundheit geschaffen wurde.

Heidetraum

Nach und nach entstand ein Sortiment an eigenen Rosensorten mit unterschiedlichen Blüh- und Wuchseigenschaften, jedoch mit der Gemeinsamkeit einer guten Blattgesundheit. Dieses zeigt sich auch in der großen Anzahl an NOACK Rosen, die das ADR-Prädikat tragen, die Auszeichnung der härtesten Rosenprüfung der Welt, so wie bei allen Pflanzen, hat auch die Rose natürliche „Feinde“ und kann von unterschiedlichen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. So schlimm, wie es dann im ersten Moment aussieht, ist es meist gar nicht und es kann häufig durch recht einfache Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden.

Eine Aufgabe mit dem großen Anspruch stets einen Schritt voraus zu sein.

Im Prinzip beginnt der Pflanzenschutz bereits bei der Sortenauswahl. Durch die Züchtung der vergangenen Jahre, in der die Widerstandsfähigkeit der Rose immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, gibt es viele gegenüber Pilzkrankheiten blattgesunde und pflegeleichte Rosensorten. Ein weiterer Aspekt, der die Pflanzengesundheit beeinflusst, ist die Standortwahl. Sicherlich ist eine Rose, die an einem für sie ungünstigen Standort steht anfälliger als eine Sorte an einem optimalen Platz. Als dritte vorbeugende Maßnahme in puncto Widerstandsfähigkeit einer Sorte einen hohen Stellenwert einnimmt (siehe ADR-Rosen).

Auch heute hat die Resistenzzüchtung einen immer noch steigenden Stellenwert. Aufgrund verschärfter Pflanzenschutzmittelgesetzgebung dürfen immer weniger Präparate angewendet werden. Darüber hinaus stehen immer weniger wirksame Mittel zur Verfügung und auch das gestiegene ökologische Bewusstsein in der Bevölkerung führt dazu, dass die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mehr und mehr abgelehnt wird. Da allerdings nicht nur die Züchtung immer neue verbesserte Rosensorten hervorbringt, sondern sich auch die Schaderreger (durch Mutationen) ständig verändern, so dass bestehende Resistenzen wieder durchbrochen werden können, befindet sich die Resistenzzüchtung stets im Wettlauf mit dem Pilz. Eine Aufgabe mit dem großen Anspruch stets einen Schritt im Voraus zu sein.