Sommerpause?

So ganz ohne Pflege kommen die Rosen im Sommer natürlich nicht aus, auch wenn es sich um eine pflegeleichte Rosensorte handelt. Sie bedankt sich für diese Aufmerksamkeit mit einer üppigen Blütenfülle. Gleichzeitig sind angemessene Pflegemaßnahmen auch immer vorbeugende Maßnahmen gegenüber Schaderregern. Was ist also im Sommer zu tun?

Verblühte Blüten von öfter blühenden Rosen entfernen, um eine schöne zweite Blüte zu erhalten

Bei Kleinstrauchrosen oder anderen in Dolden blühenden Rosen können einzelne ausgeblühte Blüten herausgebrochen werden und wenn die ganze Dolde ausgeblüht ist, sollte diese komplett herausgeschnitten werden. Der Schnitt erfolgt dabei nicht nur direkt unter der Blütendolde, sondern auch ein Teil des Triebes wird mit entfernt, d.h. der Rückschnitt erfolgt dann mindestens über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt. Bei Rosenblüten, die einzeln stehen (z.B. bei Edelrosen) erfolgt der Rückschnitt der verblühten Blüte ebenfalls mindestens über dem ersten oder zweiten voll entwickelten Laubblatt. Der Schnitt darf natürlich auch tiefer erfolgen, um evtl. eine Korrektur der Wuchshöhe im Sommer durchzuführen. Allerdings verschiebt sich auch der Zeitpunkt der zweiten Blüte weiter nach hinten, wenn ein stärkerer Sommerrückschnitt erfolgt.


Was bedeutet voll entwickeltes Laubblatt?

Viele Rosensorten haben Laubblätter, die aus 5 oder 7 Fiederblättern zusammengesetzt sind. Ein voll entwickeltes Laubblatt hat demnach, je nach Sorte, 5 oder 7 Fiederblätter. An der Triebspitze unterhalb der Blütenknospen befinden sich in der Regel einige Blätter, die noch nicht voll ausgebildet sind und häufig nur 3 Fiederblätter besitzen.

Einmal blühende Rosen werden nach der Blüte nicht zurückgeschnitten, da sie häufig dekorative Hagebutten bilden, die als Fruchtschmuck im Herbst und Winter toll aussehen.

Wildtriebe entfernen
Rosenschnitt im Frühjahr
Rosenschnitt im Sommer

Entfernen von Wildtrieben

Selten, jedoch immer mal wieder, wachsen aus der Unterlage der veredelten Rose Triebe, die so genannten Wildtriebe. Erkennen können Sie diese an dem meist hellgrünen Laub und kleineren Blättern und daran, dass der Trieb häufig sehr lang herausschießt. Die weit verbreitete Aussage, dass Rosentriebe mit sieben Fiederblättern Wildtriebe sind, ist heute nicht mehr allgemein gültig, da es auch bei veredelten Rosen Sorten mit Laubblättern gibt, die mehr als fünf einzelne Blätter haben (z.B. die Kletterrosen Momo® und Deutsches Rosarium Dortmund® oder die Kleinstrauchrose Heidetraum®). Nach Möglichkeit sollten Sie den Wildtrieb an seiner Austriebsstelle abreißen. Dazu sollten Sie die Erde so weit entfernen, bis Sie die Ansatzstelle an der Wurzel der Rose erkennen können.


Gießen

Rosen dringen mit ihren Wurzeln tief in den Boden ein und können sich in der Regel gut mit Wasser versorgen. In einigen Fällen ist es jedoch notwendig, zusätzlich zu bewässern.

• Bei frischen Anpflanzungen. Das bedeutet, solange bis die Rose ein ausreichendes Wurzelsystem entwickelt hat (meist im 2.Standjahr).

• Bei langen Trockenzeiten.

• An trockenen Standorten (z.B. unter einem Dachüberstand).

Folgende Punkte sollten beim Gießen beachtet werden:

Durchdringend gießen: ca. 10-30 l/m², dabei darauf achten, dass das Wasser nicht „wegläuft“, sondern langsam im Boden versickert. Dazu z.B. einen Schlauch in das Beet hineinlegen und mit geringem Wasserdruck laufen lassen. Ein kleiner Erdwall um das Beet herum kann hilfreich sein. Somit erreichen Sie, dass das Wasser auch dort ankommt, wo es benötigt wird. Wässern Sie dagegen zwar häufig, aber immer nur wenig, kommt das Wasser oft gar nicht tief bei der Wurzel an, sondern bleibt in den oberen Zentimetern der Erdschicht. Die Folge ist, dass die Rose in diesem Bereich viele Feinwurzeln bildet, so dass sie dadurch wiederum empfindlicher gegenüber Trockenheit wird.

• Möglichst nicht über die Blätter und Blüten gießen.

• Gießen Sie nach Möglichkeit in den Morgenstunden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Blätter noch nicht so stark von der Sonne aufgeheizt, so dass es zu Verbrennungen kommen kann, falls die Blätter mit benetzt werden. Ebenfalls können die Blätter so im Laufe des Tages wieder abtrocknen. Dies ist wichtig, da Nässe das Auftreten von Pilzkrankheiten (z.B. Sternrußtau) fördert.

• Die Häufigkeit der Wassergaben richtet sich nach der Bodenbeschaffenheit. Ein leichter (sandiger) Boden muss häufiger in einer langen Trockenperiode gewässert werden als ein schwerer (lehmiger).


Bodenbearbeitung

Der Boden zwischen den Rosenpflanzen sollte regelmäßig gelockert werden, da durch Regen, Bewässerung und auch Betreten die Oberfläche verdichtet/verkrustet. Durch die Bearbeitung wird die Belüftung des Bodens verbessert, was den lufthungrigen Rosenwurzeln zugute kommt. Ebenfalls wird durch die Unterbrechung der Kapillaren im Boden die Verdunstung von Wasser aus dem Boden herabgesetzt. Ein weiterer Nebeneffekt ist die Unterdrückung von Wildkräutern im Rosenbeet, die mit der Rose um Wasser und Nährstoffe konkurrieren.