So wie alle Pflanzen, hat auch die Rose natürliche „Feinde“ und kann von unterschiedlichen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. So schlimm, wie es dann im ersten Moment aussieht, ist es meist gar nicht und es kann häufig durch recht einfache Maßnahmen Abhilfe geschaffen werden.

Im Prinzip beginnt der Pflanzenschutz bereits bei der Sortenauswahl. Durch die Züchtung der vergangenen Jahre, in der die Widerstandsfähigkeit der Rose immer mehr in den Vordergrund gerückt ist, gibt es viele gegenüber Pilzkrankheiten blattgesunde und pflegeleichte Rosensorten. Ein weiterer Aspekt, der die Pflanzengesundheit beeinflusst, ist die Standortwahl. Sicherlich ist eine Rose, die an einem für sie ungünstigen Standort steht anfälliger als eine Sorte an einem optimalen Platz. Als dritte vorbeugende Maßnahme in punkto Pflanzengesundheit sind dem Zeitpunkt angepasste Pflegemaßnahmen (Rückschnitt, Rosenpflege im Sommer, Düngung) zu nennen. Ein Faktor, der nicht beeinflussbar ist, ist der Wetterverlauf eines Jahres. Durch eine ungünstige Witterung kann ein Befall mit Schädlingen oder Krankheiten begünstigt werden, auch wenn Sie alle zuvor genannten Punkte beachtet haben.

Die Florfliege
Der Marienkäfer


Beim Auftreten von Schädlingen oder Krankheiten an den Pflanzen ist es in den meisten Fällen nicht notwendig, gleich die „chemische Keule“ zu schwingen, da die Pflanzen in einem gewissen Maße auch selbst regulationsfähig und regenerationsfähig sind. Bei den tierischen Schaderregern sind immer auch schnell deren natürliche Gegenspieler vor Ort (wie z. B. bei Blattläusen die Larven von Marienkäfer oder Florfliege). Davon abgesehen werden auch die im Haus- und Kleingartenbereich sowie im Erwerbsgartenbau zugelassenen einsetzbaren Pflanzenschutzmittel von Jahr zu Jahr weniger. Folgt man den Richtlinien des integrierten Pflanzenschutzes, erfolgt eine Pflanzenschutzmaßnahme erst bei Erreichen der wirtschaftlichen Schadensschwelle (Erwerbsgartenbau, Landwirtschaft). Die Schaderreger werden in diesem Falle erst bekämpft, wenn sie die Pflanzen so stark schädigen, dass wirtschaftliche Schäden zu erwarten sind.  Der Grundsatz beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln sollte immer lauten „so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich.“ Über die zurzeit für Rosen zugelassenen und für den entsprechenden Verwendungszweck geeigneten Präparate informiert der Fachhandel. Im Folgenden listen wir die am häufigsten auftretenden Schädlinge und Krankheiten an Rosen auf und geben dazu Tipps, wie Sie diese möglichst nützlingsschonend eingrenzen können, so dass Ihre Freude an den Rosen nicht getrübt wird.


Tierische Schaderreger


Blattläuse (Macrosiphum rosae)

Die schwarzen Eier der Blattlaus überwintern auf den Rosentrieben.Direkt nach dem Austrieb der Rose schlüpfen die Larven (diese sind in der Regel grün gefärbt) und saugen vorwiegend an den jungen und zarten Pflanzenteilen, Blättern, Endtrieben und Knospen. Es erfolgt häufig eine explosionsartige Vermehrung ab Ende April, bei der sich mehrere Generationen nacheinander entwickeln. Ein sehr starker Befall führt zu Hemmungen des Wachstums, Verkrüppelung von Blättern, Trieben und Knospen. Häufig ist auch ein klebriger Belag auf den Blättern, der Honigtau genannt wird, und bei dem es sich um Ausscheidungen der Blattläuse handelt.

Bekämpfung


Vorbeugende Maßnahmen:

• Kontrollieren Sie die Triebe der Rosen bereits im zeitigen Frühjahr auf die schwarzen Eier der Blattlaus. Falls Sie diese entdecken, schneiden Sie den Trieb mit den Eiern so weit wie möglich ab und entsorgen Sie ihn im Hausmüll (nicht auf den Kompost werfen!).

• Angemessene Düngung

Bei geringem Befall: Befallene Triebe mit einem „scharfen“ Wasserstrahl abbrausen, so dass die Läuse heruntergespült werden.

Bei starkem Befall:
Sofortige Behandlung mit geeigneten Präparaten*.
Bei eigenen Mischungen von Schmierseife mit Spiritus o.Ä. sollte man sehr vorsichtig sein, da es auch zu Schädigung der Rosenpflanzen (z.B. Verbrennungen an Blättern) kommen kann.


Rosenblattrollwespe (Blennocampa pusilla)

Schadbild:
Blätter an den Rosentrieben rollen sich ein.
Ab Mitte Mai bis Anfang Juni legt die Blattrollwespe 1-3 Eier an die Ränder der Rosenblätter.
Mit dem Schlupf der Larven und deren Schabfraß an den Blättern, erfolgt das Zusammenrollen der befallenen Blätter nach innen, so dass kleine Röhren entstehen. Mitte Juni bis Anfang Juli verlassen die Larven die sie schützenden Blattröhren und verpuppen sich in der Erde, wo sie überwintern.

Bekämpfung

Die eingerollten Blätter sollten alle herausgeschnitten und in die Mülltonne geworfen werden, um zu verhindern, dass die Larve in den Boden gelangt und dort überwintert.

Bei starkem Befall: Zusätzlich zum Entfernen der Blätter geeignetes Präparat* einsetzen.


Rosenblattwespe (Caliroa aethiops)

Schadbild:
Die Rosenblätter zeigen Fraßschäden, bei denen „nur“ das Blattgrün abgeschabt erscheint, das Blatthäutchen bleibt meist erhalten bzw. fällt später heraus, so dass ein so genannter Fensterfraß entsteht. Auf der Blattober- und Blattunterseite sind grüne Larven mit schwarzem Kopf zu sehen. Ab Mai legt die Blattwespe ihre Eier an der Blattoberseite der Rosenblätter. Aus diesen schlüpfen die Larven und durch ihren Fraß entsteht das Schadbild. Im Juli/August wandern die Larven in den Boden, wo sie schließlich in einem Kokon überwintern.

Bekämpfung

Bei leichtem Befall: Die Larven per Hand entfernen, bevor diese in den Boden abwandern.

Bei starkem Befall: Geeignetes Präparat* einsetzen.


Spinnmilben „Rote Spinne“ (Tetranychus urticae)

Schadbild:
Die Blätter der Rose zeigen eine feine, grauweiße Sprenkelung und sind von einem feinen Gespinst überzogen. Die Spinnmilben (ca. 0,5 mm groß) sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Die Blätter verfärben sich bei starkem Befall bronzefarbig und fallen vorzeitig ab.
Spinnmilben treten häufig bei heißem, trockenen Wetter und an sehr geschützten Standorten auf, an denen sich die Hitze staut und nur geringe Luftfeuchtigkeit vorhanden ist (z.B. Südwand, im Terrassenbereich).

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Standortwahl, ausgewogene, kalibetonte Düngung, ausreichende Wasserversorgung bei Trockenheit. Bei Rosen im Kübel eventuell Standort wechseln hin zu einem luftigeren Platz oder Rosen bei großer Hitze beschatten. Ebenfalls eine ausreichende Wasserversorgung gewährleisten, denn Trockenheit des Ballens fördert den Befall mit Spinnmilben.
Bei Kletterrosen das Spalier mit 20-30 cm Abstand von der Wand befestigen.

Bei starkem Befall: Geeignetes Präparat* einsetzen; in einigen Fällen (z.B. wenn die Pflanze schon komplett mit einem Gespinst überzogen ist und alle Blätter die Sprenkelung zeigen) ist es sinnvoller die Rose komplett zurückzuschneiden, damit sich die Pflanze erholen kann.
Nach Möglichkeit bei Kübelrosen vorübergehend einen besseren Standort wählen.


Pilzliche Rosenkrankheiten


Sternrußtau (Diplocarpon rosae)

Schadbild:
Die Blätter zeigen violettbraune bis schwarze Flecken auf der Blattoberseite, die am Rand strahlenförmig auslaufen. Die Flecken erscheinen zuerst auf den unteren Blättern der Pflanze. Sie werden schließlich gelb und fallen ab. Bei anfälligen Rosensorten zeigt sich der Befall häufig sehr stark nach
der ersten Blüte, so dass die Rosen schon im Sommer fast ohne Blätter im Beet da stehen. Dieser Laubfall ist nicht nur eine Minderung des Zierwertes, sondern er führt auch zu einer Schwächung der Rosenpflanze, da die Blätter die Grundlage für die Blütenbildung und das Pflanzenwachstum sind. Tritt verstärkt in kühlen, feuchten Sommern auf.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Auswahl von Sorten mit hoher Blattgesundheit. Durch Berücksichtigung der empfohlenen Pflanzabstände und einen korrekten Frühjahrsrückschnitt für eine ausreichende Durchlüftung des Beetes sorgen, so dass die Blätter gut abtrocknen können. Ausgewogene kalibetonte Düngung. Entfernen von evtl. noch im Beet verbliebenen infizierten Blättern vom Vorjahr, da der Pilz auf diesen überwintert und somit, wenn die Blätter liegen bleiben, sich im Frühjahr gleich wieder ausbreiten kann.

Bei Befall: Entfernen befallener Blätter/Falllaub aus dem Beet und Entsorgung im Hausmüll (nicht auf den Kompost werfen!). Die auf den Blättern befindlichen Pilzsporen infizieren weitere Blätter (Pflanzen). Bei jährlich starkem Befall: Es bleibt hier meist keine andere Möglichkeit als mit entsprechenden Präparaten* zu behandeln, oftmals auch vorbeugend. Eine weitere Möglichkeit wäre zu überlegen, ob man die anfällige Sorte nicht durch eine Widerstandsfähige ersetzen sollte.


Echter Mehltau (Sphaerotheca pannosa var. rosae)

echter Mehltau = weisser Pelz auf Rosenblatt

Schadbild:
Die Blätter zeigen auf der Blattoberfläche einen weißen Belag, der mit dem Finger abgewischt werden kann und die Blätter kräuseln sich leicht. Im Fortschreiten der Krankheit vertrocknen die Blätter und fallen ab. Dieser Laubfall ist nicht nur eine Minderung des Zierwertes, sondern er führt auch zu einer Schwächung der Rosenpflanze, da die Blätter die Grundlage für die Blütenbildung und das Pflanzenwachstum sind. Die Knospen der Rose werden ebenfalls befallen und entwickeln sich nicht zur Blüte. Tritt verstärkt in warmen Sommern bei hohen Temperaturen am Tag und kühlen Temperaturen in der Nacht auf, da sich aufgrund des Temperaturunterschiedes Tau auf den Rosenblättern bildet, der
schon für die Infektion ausreicht.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Auswahl von Sorten mit hoher Blattgesundheit. Ausgewogene kalibetonte Düngung. Zu trockene und geschützte Standorte meiden. Einhalten der empfohlenen Pflanzabstände und korrekter Frühjahrsrückschnitt, um für eine ausreichende Durchlüftung des Beetes zu sorgen, so dass die Blätter gut abtrocknen können. Da der Pilz in den befallenen Knospen und auch an den Trieben überwintert, kann ebenfalls durch einen entsprechenden Rückschnitt verbliebenes infektiöses Material entfernt werden.

Bei Befall: Triebe, die bereits kurz nach dem Austrieb an den Spitzen einen Befall mit Echtem Mehltau zeigen, sollten sofort herausgeschnitten werden.

Bei jährlich starkem Befall: Es bleibt hier meist keine andere Möglichkeit als mit entsprechenden Präparaten* zu behandeln, oftmals auch vorbeugend. Eine weitere Möglichkeit wäre zu überlegen, ob man die anfällige Sorte nicht durch eine Widerstandsfähige ersetzen oder einen Standortwechsel der Rosenpflanzen vornehmen sollte.


Falscher Mehltau (Peronospora sparsa)

Schadbild:
Auf der Blattoberseite erscheinen unregelmäßige bräunlich-rötliche Flecken. An der Blattunterseite entsteht ein grauweißer Schimmel. Die Flecken erscheinen zuerst auf den oberen Blättern der Pflanze. Im Verlauf der Krankheit trocknen die Blätter ein und fallen ab. Dieser Laubfall ist nicht nur eine Minderung des Zierwertes, sondern er führt auch zu einer Schwächung der Rosenpflanze, da die Blätter die Grundlage für die Blütenbildung und das Pflanzenwachstum sind. Tritt verstärkt bei feuchtkaltem Wetter in Kombination mit schlecht durchlüfteten Beständen auf.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Ausgewogene kalibetonte Düngung. Durch Berücksichtigung der empfohlenen Pflanzabstände und einen richtigen Frühjahrsrückschnitt für eine ausreichende Durchlüftung des Beetes sorgen, so dass die Blätter gut abtrocknen können.
Bei Befall: Abgefallene Blätter aus dem Beet entfernen und im Hausmüll entsorgen (nicht auf den Kompost werfen!). Mit geeigneten Präparaten* behandeln.


Rosenrost (Phragmidium mucronatum)

Rosenrost = kleine rötlich-bräunliche Punkte am Blatt

Schadbild:
Auf der Blattoberseite treten kleine gelbliche Flecken auf. Auf der Blattunterseite sind im Sommer gelb-orangefarbene Pusteln zu sehen, im Herbst schwarz-braune. Die Blätter fallen vorzeitig ab. Dieser Laubfall ist nicht nur eine Minderung des Zierwertes, sondern er führt auch zu einer Schwächung der Rosenpflanze, da die Blätter die Grundlage für die Blütenbildung und das Pflanzenwachstum sind. Begünstigt wird die Krankheit durch nasse Böden (Staunässe), schlecht abtrocknendes Laub und kühle
Witterung im Sommer.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Ausgewogene kalibetonte Düngung. Durch Berücksichtigung der empfohlenen Pflanzabstände und einen richtigen Frühjahrsrückschnitt für eine ausreichende Durchlüftung des Beetes sorgen, so dass die Blätter gut abtrocknen können.

Bei Befall: Abgefallene Blätter aus dem Beet entfernen und im Hausmüll entsorgen (nicht auf den Kompost werfen!). Mit geeigneten Präparaten* behandeln.


Ringfleckenkrankheit (Sphaceloma rosarum)

Schadbild:
Auf den Blättern sind rundliche grau-braune Flecken mit rötlich violettem Rand zu sehen. Die Blätter fallen vorzeitig ab. Dieser Laubfall ist nicht nur eine Minderung des Zierwertes, sondern er führt auch zu einer Schwächung der Rosenpflanze, da die Blätter die Grundlage für die Blütenbildung und das Pflanzenwachstum sind. Die Krankheit tritt besonders bei feuchten Wetterperioden auf.

Bekämpfung

Vorbeugende Maßnahmen: Ausgewogene kalibetonte Düngung. Durch Berücksichtigung der empfohlenen Pflanzabstände und einen richtigen Frühjahrsrückschnitt für eine ausreichende Durchlüftung des Beetes sorgen, so dass die Blätter gut abtrocknen können.
Bei Befall: Abgefallene Blätter aus dem Beet entfernen und im Hausmüll entsorgen
(nicht auf den Kompost werfen!). Mit geeigneten Präparaten* behandeln.



*Informationen über geeignete Präparate erhalten Sie im Fachhandel